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Maerz
2008
Wir sind dann mal weg....
Wie reagieren Freunde und Kollegen, wie
reagiert die Familie wenn man
ihnen/ihr eröffnet, das man vor hat sein bisheriges, doch
irgendwie geregeltes Leben an der Nagel zu hängen
und mit seinem Freund segeln zu gehen.
Wie beschreibt man das, was man da vorhat. Vielleicht am besten
frei nach H.P. Kerkeling "Wir sind dann mal weg..."
"Ja und wie lange wollt ihr dann Urlaub
machen?" höre ich oft
in diesen Tagen. Und ich erlebe überraschend viel
Zuspruch.
Kaum einer, der mich nicht versteht.
Inzwischen sind meine
Möbel zum Teil
entsorgt, zum Teil
untergestellt und Helmuts kleine Hamburg-Wohnung füllt sich
langsam mit meinen Büchern, Taschen und Kartons. Noch nie habe
ich
soviel Zeit in Arztpraxen und Wartezimmern verbracht wie in diesem
Monat.
Und wir beginnen mit einer Verabschiedungstournee bei Freunden und
Verwandten. Kein freies Wochenende bleibt bis zu Helmuts Abflug Anfang
April. Und so mischt sich unter die Vorfreude hier und da auch ein
wenig Abschiedsschmerz.
Zu Besuch
bei lieben Freunden in den Niederlanden, Heike, Leon, Jannes und Jasper.
Ich denke
in diesen Tagen
viel ueber die Veraenderungen in meinem Leben nach, die auch damit
einhergehen, das ploetzlich nicht mehr die Arbeit den Alltag dominiert.
Entschleunigung
hier ein bisschen und da ein bisschen und am Ende die
Totalentschleunigung in der Herzinfarktklinik- das reicht nicht. Das
letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen. Niemand wird noch auf dem
Totenbett bereuen, nicht noch mehr Stunden im Buero verbracht, nicht
auch noch die naechste Generation irgendeines Fernsprechapparates oder
eines Turnschuhs ausprobiert zu haben. Am Ende wird klar, dass das
Ganze nicht die Probe für etwas war, das noch kommt. Es war
bereits die Auffuehrung. Und wir haben nicht anderes gemacht, als das
Bühnenbild mit sehr viel Geld und sehr viel Arbeit aufwendig
zu
dekorieren.
Iris Radisch in der "Zeit"
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