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August 2009

2. August
Angekommen auf Tahiti


Blick  von unserem Ankerplatz in Richtung Moorea

Wir liegen vor Anker in Papeete. Und haben nach langer Zeit mal wieder Zugang zum Internet.

Tahiti, das ist der sozusagen fleischgewordene Traum eines jeden Blauwasserseglers...
Hier im Stadthafen von Papeete haben sie alle schon gelegen. Moitessier, Erdmann und und und. Leider entpuppt sich die so viel beschriebene Hafenmole als ziemliches Loch. Genau im Laerm der Durchgangsstrasse und im Trubel der City. Hier liegen heute nur noch wenige Yachten. Die meisten haben sich um die Ecke verholt an den Maeva Beach. Hier weht immer eine Brise, es ist ruhig und ein riesiger Supermarkt liegt gleich um die Ecke. Hier ist auch der Yachthafen von Papeete mit Bars, Laundry und Dinghisteg. Mit allem also, was das Leben angenehm macht. Allerdings auch mit Preisen, die einem die Traenen in die Augen treiben. Die Supermarktpreise sind denen in Deutschland aehnlich, Restaurantbesuche, Kleidung, Schiffszubhoer sind gepfeffert teuer. WIr fragen uns wie die Einheimischen mit den hohen Preisen klarkommen. Am naechsten Morgen fahren wir in die Innenstadt und sehen rechts und links der Strasse neben  Luxusappartements auch viel Armut. Tahiti, oder besser Papeete, mag fuer uns Segler ein Traum sein, fuer seine Bewohner ist es sicherlich oft eine Herausforderung.

Wir muessen uns erst einmal wieder an die schnellere Gangart einer Grossstadt gewoehnen. Irritiert stehen wir nach acht Wochen Zweisamkeit vor einer vierspurigen Durchgangsstrasse. Man ist das voll hier. Wir verharren erst einmal vor der naechsten Ampel, bis uns nach einigen Minuten ein Licht aufgeht. Hier tut sich nichts, kein Licht. Da bleibt einem nichts anders uebrig als beherzt franzoesisch die Strasse zu ueberqueren. Egal was gerade auf einen zurollt. Augen zu und stur die Strasse ueberqueren. Kerstin schliesst dabei lieber die Augen und wartet auf das Quietschen von Bremsen. Aber... es pasiert nichts. Die Autos gehen in die Eisen (alle) und lassen uns passieren.
Spannend auch die Fahrt mit einem der wenigen noch verbleibenen typisch tahitianischen le trucks. Einfache Auflieger-LKWs die mit einer Kabine aus Holz versehen wurden. Innen rechts und links Holzbaenke, in der  Mitte eine weitere Bank. Alle Meter ein Lichtschalter um dem Fahrer in der Fahrerkabine zu singnalisieren, das man aussteigen moechte. Gehalten wird bei naechster Gelegenheit.
Wir muessen bei unserem ersten Ausflug auf Tahiti zum Einklarieren in die Stadt. Als wir das Buero von Immigration und Zoll nicht gleich finden, fragen wir im Tourismusbuero nach. Helmut ist begeistert. Wieder einmal eine bildhuebsche Tahitianerin hinter dem Tresen. "Och lass man, ich frag mal nach" sagt  der Skipper und  ist wieselflink am Tresen. "Over there, the blue Building..." toent ihm eine baritontiefe Maennerstimme von diesem entzueckenden Wesen entgegen. Kerstin hat ihren Spass und Helmut ist einer Mahu aufgesessen. Mahus, Maenner also die als Maedchen erzogen worden und spaeter  ihre Rolle als Frauen weiterleben, haben eine lange Tradition in Polynesien. Auch die christlichen Missionare konnten hieran nichts aendern und eine Mahu hat in der traditionellen polynesischen Kultur bis heute eine absolut  akzeptierte Stellung. 
Den Rest des Tages feixt die Crew still vor sich hin und der Skipper denkt an das Heivafestival und die Suedseeschoenheiten dort. Und fragt sich, wieviele von denen wohl "echt" waren?


20. August
Tahiti, Papeete

Zwei Wochen sind wir in Papeete geblieben.
Wir haben unsere Vorraete aufgestockt und  den Trubel der Stadt genossen. Wenn Papeetes Innenstadt auch  ein wenig rauen Flair versprueht. Wir moegen es trotzdem.




Besonders der Markt hat es uns angetan. Neben frischem Frisch und Obst und Gemuese, gibt es hier auch Suedsee-Nippes aller Art. Wir schlendern mehrmals lange durch die Reihen und geniessen zum Abschluss jedesmal ein leckeres Baquette. Franzoesische Lebensart hat die polynesische Kueche hier naemlich durchaus erobert. Baquette, Croissants und Camenbert. Toll...







Ausserdem geniessen wir fast taeglich ein Eis. Mc Donald liegt fatalerweise gleich neben unserem Ankerplatz in der Naehe der Marina. Und hat neben Mc Flurry auch den schoensten Blick auf Moorea...



Zusammen mit Isolde und Gabor von der "Kestrel" mieten wir ein Auto und fahren einmal Rund Tahiti Nui und Tahiti Iti.
Leider  ist uns diesmal das Wetter nicht hold. Es regnet fast den gesamten Tag und die Wolken haengen tief. Kein Ausflugs- und Fotowetter also, leider...




Isolde und Gabor fuehlen sich an Canada erinnert, wo sie seit einigen Jahren leben. Und wir bekommen so schon mal einen Einblick  auf das Wettergeschehen Rund Vancover. Der Skipper ist von dieser Aussicht wenig begeistert...

Den Besuch des Botanischen Garten verlegen wir auf Grund des Wetters auf spaeter und besuchen das Gaugin Museum gleich neben an.



Die Gebaeude und der Garten sind liebevoll gepflegt. Die Austellung... na ja... Kerstin ist schliesslich studierte Museologin und der Anspruch ist hoch. Dem wird die Austellung leider nicht ganz gerecht. Das Museum verfuegt kaum ueber  Originale, lediglich einige Skizzen sind im original vorhanden. Die Schautafeln, die das Leben von Gaugin und besonders natuerlich seinen Aufenthalt in Polynesien beschreiben sind  gut gemacht, die Reproduktionen seiner Gemaelde sind jedoch fast alle in einem eher jaemerlichen Zustand. Was bei den hiesigen Klimaverhaeltnissen aber auch nicht verwunderlich ist.



Immerhin befinden sich im Garten des Museums die drei Tikis (Heilige Statuen aus bearbeitetem Stein oder Holz) , von denen wir bereits auf Raivavae gelesen hatten. Diese wurden von Raivavae nach Tahiti gebracht und es gibt zahlreiche Geschichten darueber, wie die Maenner, die den Transport veranlassten, spaeter von Unglueck verfolgt worden. Tikis zu versetzen gehoert zu den Tabus der Polynesischen Gesellschaft.
Nur ein Tiki ist heute noch auf Raivavae vorhanden und obwohl wir gesucht haben, war dieser nicht zu finden. Er steht heute zugewachsen auf einem privat Grundstueck und ist leider in Vergessenheit geraten.




Besonders bleibt uns aber das Plastidach ueber dem Tiki im Museum in Erinnerung. Perfekt nachgemacht aus pflegeleichtem und wetterbestaendigem Plastik... Na wenn das kein Fortschritt ist...


Bei einem Abstecher von der Hauptstrasse in die Berge finden wir wenig spaeter einen modernen Tiki, der uns auch gut gefaellt.



Und trotz Regen ist Tahiti ein Surfspott. Ueberall entlang der Kueste findet man Strandabschnitte mit spektakulaeren Wellen und Surfer die sich an ihnen versuchen.






23. August
Moorea, Opunohu Bay





Seit zwei Tagen liegen wir in der Opunohu Bay auf Moorea. Mooreas Kueste zaehlt zu den spaktakulaersten der Welt und das zu Recht. Schroffe Berge, sattes Gruen und kristallklares Wasser. Wir sind begeistert und werden dieser Trauminsel wohl einige Tage treu bleiben.
Zaehneknirschend nehmen wir in Kauf, dass wir die Bucht mit einigen kleineren Schiffen teilen muessen...



Immer wieder erstaunlich mit was fuer Nussschalen sich manche Menschen aufs Wasser wagen.  :-)