Online Logbuch 2010
Fotogalerie 2010
Fotogalerie 2009
Online Logbuch 2008
Fotogalerie 2008
|
August 2009
2. August
Angekommen auf Tahiti

Blick von unserem Ankerplatz in Richtung Moorea
Wir liegen vor Anker in Papeete. Und haben nach langer Zeit mal wieder Zugang zum Internet.
Tahiti, das ist der sozusagen fleischgewordene Traum eines jeden Blauwasserseglers...
Hier im Stadthafen von Papeete haben sie alle schon gelegen.
Moitessier, Erdmann und und und. Leider entpuppt sich die so
viel beschriebene Hafenmole als ziemliches Loch. Genau im Laerm der
Durchgangsstrasse und im Trubel der City. Hier liegen heute nur noch
wenige Yachten. Die meisten haben sich um die Ecke verholt an den
Maeva Beach. Hier weht immer eine Brise, es ist ruhig und ein riesiger
Supermarkt liegt gleich um die Ecke. Hier ist auch der Yachthafen von
Papeete mit Bars, Laundry und Dinghisteg. Mit allem also, was das Leben
angenehm macht. Allerdings auch mit Preisen, die einem die Traenen in
die Augen treiben. Die Supermarktpreise sind denen in Deutschland
aehnlich, Restaurantbesuche, Kleidung, Schiffszubhoer sind gepfeffert
teuer. WIr fragen uns wie die Einheimischen mit den hohen Preisen
klarkommen. Am naechsten Morgen fahren wir in die Innenstadt und sehen
rechts und links der Strasse neben Luxusappartements auch viel
Armut. Tahiti, oder besser Papeete, mag fuer uns Segler ein Traum sein, fuer seine Bewohner ist es
sicherlich oft eine Herausforderung.
Wir muessen uns erst einmal wieder an die schnellere Gangart einer
Grossstadt gewoehnen. Irritiert stehen wir nach acht Wochen Zweisamkeit
vor einer vierspurigen Durchgangsstrasse. Man ist das voll hier. Wir
verharren erst einmal vor der naechsten Ampel, bis uns nach einigen
Minuten ein Licht aufgeht. Hier tut sich nichts, kein Licht. Da bleibt
einem nichts anders uebrig als beherzt franzoesisch die Strasse zu
ueberqueren. Egal was gerade auf einen zurollt. Augen zu und stur die
Strasse ueberqueren. Kerstin schliesst dabei lieber die Augen und
wartet auf das Quietschen von Bremsen. Aber... es pasiert nichts. Die
Autos gehen in die Eisen (alle) und lassen uns passieren.
Spannend auch die Fahrt mit einem der wenigen noch verbleibenen typisch tahitianischen le trucks.
Einfache Auflieger-LKWs die mit einer Kabine aus Holz versehen wurden.
Innen rechts und links Holzbaenke, in der Mitte eine weitere
Bank. Alle Meter ein Lichtschalter um dem Fahrer in der Fahrerkabine zu
singnalisieren, das man aussteigen moechte. Gehalten wird bei naechster
Gelegenheit.
Wir muessen bei unserem ersten Ausflug auf Tahiti zum Einklarieren in
die Stadt. Als wir das Buero von Immigration und Zoll nicht gleich
finden, fragen wir im Tourismusbuero nach. Helmut ist
begeistert. Wieder einmal eine bildhuebsche Tahitianerin hinter dem
Tresen. "Och lass man, ich frag mal nach" sagt der Skipper und
ist wieselflink am Tresen. "Over there, the blue Building..."
toent ihm eine baritontiefe Maennerstimme von diesem entzueckenden
Wesen entgegen. Kerstin hat ihren Spass und Helmut ist einer Mahu
aufgesessen. Mahus, Maenner also die als Maedchen erzogen worden und
spaeter ihre Rolle als Frauen weiterleben, haben eine lange
Tradition in Polynesien. Auch die christlichen Missionare konnten
hieran nichts aendern und eine Mahu hat in der traditionellen
polynesischen Kultur bis heute eine absolut akzeptierte
Stellung.
Den Rest des Tages feixt die Crew still vor sich hin und der Skipper
denkt an das Heivafestival und die Suedseeschoenheiten dort. Und fragt sich, wieviele von denen wohl "echt" waren?
20. August
Tahiti, Papeete
Zwei Wochen sind wir in Papeete geblieben.
Wir haben unsere Vorraete aufgestockt und den Trubel der Stadt
genossen. Wenn Papeetes Innenstadt auch ein wenig rauen Flair
versprueht. Wir moegen es trotzdem.


Besonders der Markt hat es uns angetan. Neben frischem Frisch und Obst
und Gemuese, gibt es hier auch Suedsee-Nippes aller Art. Wir schlendern
mehrmals lange durch die Reihen und geniessen zum Abschluss jedesmal
ein leckeres Baquette. Franzoesische Lebensart hat die polynesische
Kueche hier naemlich durchaus erobert. Baquette, Croissants und
Camenbert. Toll...




Ausserdem geniessen wir fast taeglich ein Eis. Mc Donald liegt
fatalerweise gleich neben unserem Ankerplatz in der Naehe der Marina.
Und hat neben Mc Flurry auch den schoensten Blick auf Moorea...
Zusammen mit Isolde und Gabor von der "Kestrel" mieten wir ein Auto und fahren einmal Rund Tahiti Nui und Tahiti Iti.
Leider ist uns diesmal das Wetter nicht hold. Es regnet fast den
gesamten Tag und die Wolken haengen tief. Kein Ausflugs- und Fotowetter
also, leider...
Isolde und Gabor fuehlen
sich an Canada erinnert, wo sie seit einigen Jahren leben. Und wir
bekommen so schon mal einen Einblick auf das Wettergeschehen Rund
Vancover. Der Skipper ist von dieser Aussicht wenig begeistert...
Den Besuch des Botanischen Garten verlegen wir auf Grund des Wetters auf spaeter und besuchen das Gaugin Museum gleich neben an.
Die Gebaeude und der Garten sind liebevoll gepflegt. Die Austellung...
na ja... Kerstin ist schliesslich studierte Museologin und der Anspruch
ist hoch. Dem wird die Austellung leider nicht ganz gerecht. Das Museum
verfuegt kaum ueber Originale, lediglich einige Skizzen sind im
original vorhanden. Die Schautafeln, die das Leben von Gaugin und
besonders natuerlich seinen Aufenthalt in Polynesien beschreiben
sind gut gemacht, die Reproduktionen seiner Gemaelde sind jedoch
fast alle in einem eher jaemerlichen Zustand. Was bei den hiesigen
Klimaverhaeltnissen aber auch nicht verwunderlich ist.
Immerhin befinden sich im Garten des Museums die drei Tikis (Heilige
Statuen aus bearbeitetem Stein oder Holz) , von denen wir bereits auf
Raivavae gelesen hatten. Diese wurden von Raivavae nach Tahiti gebracht
und es gibt zahlreiche Geschichten darueber, wie die Maenner, die den
Transport veranlassten, spaeter von Unglueck verfolgt worden. Tikis zu
versetzen gehoert zu den Tabus der Polynesischen Gesellschaft.
Nur ein Tiki ist heute noch auf Raivavae vorhanden und obwohl wir
gesucht haben, war dieser nicht zu finden. Er steht heute zugewachsen
auf einem privat Grundstueck und ist leider in Vergessenheit geraten.
Besonders bleibt uns aber
das Plastidach ueber dem Tiki im Museum in Erinnerung. Perfekt
nachgemacht aus pflegeleichtem und wetterbestaendigem Plastik... Na
wenn das kein Fortschritt ist...
Bei einem Abstecher von der Hauptstrasse in die Berge finden wir wenig spaeter einen modernen Tiki, der uns auch gut gefaellt.
Und trotz Regen ist Tahiti ein Surfspott. Ueberall entlang der Kueste
findet man Strandabschnitte mit spektakulaeren Wellen und Surfer die
sich an ihnen versuchen.
23. August
Moorea, Opunohu Bay


Seit zwei Tagen liegen wir in der Opunohu Bay auf
Moorea. Mooreas Kueste zaehlt zu den spaktakulaersten der Welt und das
zu Recht. Schroffe Berge, sattes Gruen und kristallklares Wasser. Wir
sind begeistert und werden dieser Trauminsel wohl einige Tage treu
bleiben.
Zaehneknirschend nehmen wir in Kauf, dass wir die Bucht mit einigen kleineren Schiffen teilen muessen...
Immer wieder erstaunlich mit was fuer Nussschalen sich manche Menschen aufs Wasser wagen. :-)
|